Praxis für
Krankengymnastik
Rolf Clemens
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57462 Olpe
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Die neue Überarbeitung der medizinischen Leitlinie „Prävention und Therapie der Gonarthrose“ gibt wissenschaftlich fundierte Empfehlungen für die Behandlung von Kniearthrose. Sie soll Millionen Betroffenen in Deutschland helfen, denn Kniearthrose zählt zu den häufigsten Gründen für Schmerzen und eingeschränkte Beweglichkeit.
„Die neue Leitlinie stellt neben der Diagnostik und speziellen medizinischen Therapie insbesondere die Rolle der Eigenverantwortung der Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt. Bewegung, Gewichtsreduktion und eine dann individuell angepasste Therapie sind dabei zentrale Bestandteile“, sagt Prof. Dr. Christoph H. Lohmann, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) und Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik Magdeburg. Die unter Federführung der DGOU entstandene Leitlinie erscheint im Juni, vorab vorgestellt wird sie in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Orthopädie und Unfallchirurgie – Mitteilungen und Nachrichten“ (OUMN).
Kniearthrose – medizinisch als Gonarthrose bezeichnet – ist eine chronische degenerative Gelenkerkrankung. Sie betrifft etwa ein Viertel der erwachsenen Bevölkerung und ist damit eine Volkskrankheit. Im Verlauf der Gonarthrose kommt es zu einem schrittweisen Abbau des Knorpels und anderer Strukturen im Kniegelenk. Der Knorpel fungiert dabei als Puffer zwischen den Knochen von Oberschenkel und Unterschenkel und ermöglicht eine schmerzfreie und reibungslose Bewegung des Gelenks. Wird dieser Knorpel beschädigt oder abgenutzt, reiben die Knochen direkt aufeinander, was zu starken Schmerzen führt. Diese Reibung löst Entzündungen aus, die die Beweglichkeit zunehmend einschränken und im schlimmsten Fall zum Funktionsverlust des Gelenks führen können.
Die Erkrankung entwickelt sich in der Regel schleichend und verläuft über Jahre mit wiederkehrenden entzündlichen Schüben. Dies führt zu einer stetigen Verschlechterung der Lebensqualität und Mobilität der Betroffenen. Die Patienten erleben zunehmend Einschränkungen in alltäglichen Bewegungsabläufen und können sich weniger frei bewegen. Besonders gefährdet sind Frauen, ältere Menschen sowie solche mit Übergewicht, Fehlstellungen des Knies oder früheren Knieverletzungen. Gonarthrose ist nicht heilbar, lässt sich aber durch eine individuell abgestimmte Therapie wirkungsvoll behandeln. „Die neu veröffentlichte S3-Leitlinie ist ein Meilenstein für die Versorgung von Menschen mit Kniearthrose. Sie hilft Ärzten, Therapeuten und Betroffenen, gemeinsam die besten Entscheidungen für die Behandlung zu treffen – transparent, nachvollziehbar und wirksam“, betont Prof. Dr. Johannes Stöve, federführender Autor der Leitlinie. Er ist Chefarzt an der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus Ludwigshafen.
Ein zentrales Anliegen der Leitlinie ist es, Patientinnen und Patienten zu befähigen, ihre Behandlung aktiv mitzugestalten. Ärztinnen und Ärzte sollen sie dabei unterstützen, ihre Rolle im Therapieprozess zu verstehen und anzunehmen.
Die wichtigsten Aspekte der aktiven Patientenrolle im Überblick:
Nach langem Warten endlich Gewissheit: Ein Baby ist unterwegs! Die Freude ist riesig, doch mit dem Babybauch wachsen die Herausforderungen: Neben Erschöpfung oder Übelkeit zählen Rückenschmerzen für viele Frauen zu den häufigsten, wenn auch meist harmlosen Begleitern der Vorfreude. Bewegung hilft – aber worauf sollte man jetzt achten? „Unbedingt weiterhin den gewohnten Sport machen, solange es guttut“, rät Hebamme Gunda Wolter. Gemeinsam mit der Aktion Gesunder Rücken (AGR) e. V. erklärt sie, warum Rückenschmerzen in der Schwangerschaft häufig sind, warum sich werdende Mütter nicht zu sehr schonen sollten und welche Empfehlungen aus ihrer langjährigen Erfahrung Erleichterung bringen.
Schmerzen im unteren Rücken – kaum eine werdende Mutter bleibt davon verschont, besonders im zweiten oder dritten Trimester, wenn der Babybauch wächst und der Alltag zunehmend beschwerlicher wird. „Das ist völlig normal“, sagt Hebamme Gunda Wolter. „Der Körper leistet in der Schwangerschaft Erstaunliches, und Rückenschmerzen gehören einfach dazu.“ Doch was steckt dahinter?
Vorbereitung auf die Geburt – und Schutz vor Überlastung
Mit dem Beginn der Schwangerschaft sorgen Hormone wie Relaxin dafür, dass Bänder, Sehnen und Knorpel weicher werden, um das Becken auf die Geburt vorzubereiten. Das macht die Wirbelsäule instabiler und kann Schmerzen auslösen. Mit dem wachsenden Bauch verlagert sich zudem der Körperschwerpunkt nach vorne. Viele Schwangere nehmen unbewusst ein Hohlkreuz ein, was die Rückenmuskulatur stark beansprucht. Auch das zusätzliche Gewicht durch Kind, Plazenta und Fruchtwasser sowie das Auseinanderweichen der Bauchmuskeln (Rektusdiastase) spielen eine Rolle. Stress und Schlafmangel können Verspannungen verstärken. Das Positive: Die zunehmende Krümmung der Wirbelsäule hat evolutionär auch einen Schutzeffekt. Sie ermöglicht Schwangeren, das zusätzliche Gewicht besser auszubalancieren und schützt so vor dauerhaften Schäden.
Keine Angst vor Bewegung
„Bewegung ist das A und O – aber die richtige!“, betont Wolter. Wer vor der Schwangerschaft regelmäßig Sport getrieben hat, darf damit weitermachen, solange es sich gut anfühlt. Ob Joggen, Reiten, Yoga oder Sauna: Erlaubt ist, was dem Körper guttut. Viele Schwangere seien heute eher übervorsichtig, weil sie durch die vielen Vorsorgeuntersuchungen verunsichert werden. Dabei ist Bewegung eine wichtige Unterstützung für den Körper. Wolter empfiehlt vor allem Schwangerschaftsschwimmen: „Im Wasser wird das Gewicht getragen, die Gelenke werden geschont und der Rücken kann sich entspannen. Viele meiner Patientinnen schwören darauf.“ Auch sanfte Sportarten wie Yoga, Gymnastik oder Spazierengehen stärken die Muskulatur und helfen, Fehlhaltungen zu vermeiden. Jede Frau sollte dabei auf ihr eigenes Körpergefühl achten.
Was sonst noch hilft – und was die Hebamme rät
Auch Kinesio-Tapes, die von geschulten Hebammen oder Physiotherapeuten angelegt werden, können gezielt die Muskulatur entlasten und rasch Linderung verschaffen. „Das hilft in vielen Fällen besser als jedes Medikament und ist für das Baby völlig unbedenklich“, empfiehlt Wolter. Auch mit osteopathischen Behandlungen in der Schwangerschaft hat sie gute Erfahrungen gemacht, vor allem bei hartnäckigen Fällen. Die Osteopathie kann durch manuelle Techniken Blockaden lösen und das Gleichgewicht zwischen Muskeln, Bändern und Gelenken wiederherstellen. „Osteopathie kann nicht nur sanft und ganzheitlich vielfältige Beschwerden lindern, sondern auch das Becken und den Beckenboden auf die Geburt vorbereiten“, sagt Gunda Wolter. Auch Wärme – etwa durch ein Kirschkernkissen oder ein warmes Bad – lockert verspannte Muskeln und sorgt für Erleichterung. „Wer es gewohnt ist, darf auch in die Sauna gehen, solange es sich angenehm und gut anfühlt“, sagt Wolter. Entspannungstechniken wie Meditation oder progressive Muskelentspannung helfen zusätzlich, Stress abzubauen und Verspannungen vorzubeugen.
Rückenschmerzen sind nicht nur körperlich
Eines jedoch hält Gunda Wolter für besonders wichtig: Werdende Mütter sollten spätestens in der Schwangerschaft lernen, gut für sich selbst zu sorgen. „Legen Sie Pausen ein und scheuen Sie sich auch nicht, sich bei Bedarf krankschreiben zu lassen, um Stress zu reduzieren. Für Ihr Wohlbefinden und das Ihres Babys.“ Auch Verständnis und Zuhören können Wunder wirken: „Rückenschmerzen sind nicht nur körperlich. Viele Frauen fühlen sich mit ihren Beschwerden allein. Sprechen Sie mit Ihrer Hebamme, Ihrem Arzt, Ihrem Partner oder mit Freundinnen. Manchmal hilft es schon zu wissen: Das ist harmlos und geht vorbei.“
Fast alle hatten schonmal „Rücken“: Woher kommen solche Beschwerden? Wie kann man sie vermeiden? Wie behandeln? Um solche Fragen zu klären, führen Forschende Studien durch, für die sie möglichst viele und möglichst unterschiedliche Teilnehmende brauchen. Wer Lust hat, die Forschung zu unterstützen, ist herzlich eingeladen, sich bei www.mein-ruecken-und-ich.de zu registrieren. Auf dieser Plattform wird unter Leitung der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie der Ruhr-Universität Bochum im St. Josef Hospital ein Panel aufgebaut, über das Forschende mögliche Teilnehmende für Online-Umfragen kontaktieren können.
Rund 1.700 Menschen haben sich schon auf der Plattform eintragen; es sollen aber noch viel mehr werden. „Wir sprechen alle ab 18 Jahren an, egal ob sie Rückenbeschwerden kennen oder nicht, egal wo sie wohnen“, sagt Prof. Dr. Tobias Schulte, der das Non-Profit-Projekt ins Leben gerufen hat. Die Registrierung erfordert ausreichende Deutschkenntnisse und eine Mailadresse. Wer mitmachen möchte, gibt seine persönlichen Daten ein, die selbstverständlich pseudonymisiert und datenschutzkonform gespeichert werden.
Echte Versorgungsforschung
Forschende, die eine Umfrage machen möchten, können die Datenbank dann nach verschiedenen Kriterien filtern und mögliche Ansprechpersonen direkt per Mail einladen, an einer passenden Umfrage teilzunehmen. „Das ermöglicht es uns, echte Versorgungsforschung zu betreiben und mit großen Kohorten zu arbeiten“, erklärt Tobias Schulte. Registrierte Personen können jeweils bei einer Einladung entscheiden, ob sie an der entsprechenden Studie teilnehmen oder auch nicht.
Kooperationspartner
Beteiligt sind unter anderen Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch und Prof. Dr. Monika Hasenbring von der Abteilung Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie der Ruhr-Universität Bochum, Prof. Dr. Petra Platen vom Lehrstuhl Sportmedizin und Sporternährung der Ruhr-Universität Bochum und Prof. Dr. Nina Timmesfeld von der Abteilung für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie der Ruhr-Universität Bochum. Unterstützt wird das Projekt zudem von Prof. Dr. Meinald Thielsch von der Arbeits- und Umweltpsychologie der Bergischen Universität Wuppertal und vom Rheumazentrum Ruhrgebiet.